Wie alles begann, Christina erzählt über ihre Diagnose
Von der Krebspatientin zur Liedermacherin und Musikerin
Mein Name ist Christina Bruckner, ich bin 33 Jahre alt und erhielt im August 2016 die Diagnose Brustkrebs. Zu diesem Zeitpunkt war meine Tochter gerade mal 13 Monate alt. In den vergangenen Jahren hatte ich viele Stolpersteine zu bewältigen. Jahrelang war ich selbständige Unternehmerin, ehrgeizig, zielorientiert und immer auf der Suche
nach neuen Herausforderungen. Aufgrund von beruflichen und privaten Turbulenzen, der Druck in der Selbständigkeit und zugleich die Geburt meiner Tochter, war ich schon nahe dem Burnout. Ich hatte meine Tochter bereits seit 10 Monaten gestillt, als ich plötzlich einen Knoten in der Brust entdeckte. Nach ärztlicher Untersuchung und mehrmaligen Ultraschall wurde dieser Knoten als Fibroadenom diagnostiziert, also gutartig. Als ich glaubte, mich erholt zu haben und mein Leben etwas ruhiger
wurde, fühlte sich der Knoten förmlich nicht gut an. Ich entschloss mich zur Entfernung des gutartigen Fibroadenom. Am 22.8.2016 fuhr ich ins Krankenhaus um diesen Knoten zu entfernen, wiederum wurden Untersuchungen gemacht und ich bekam die Diagnose das zu 99,5% alles in Ordnung sei. Aber ich ein Restrisiko von 0,5 % trage, deshalb muss während der Op ein Schnellschnitt gemacht werden. Die OP war für 23.8 geplant und verlief gut. Ich entspannte mich etwas und ich wartete auf die Visite. Und nun da war sie, die Oberärztin mit einem Gesichtsausdruck an den ich mich heute noch genau erinnere. Meine Knie zitterten, ich bekam nasse Hände, mein Herz pochte und klopfte. Ich wollte gar nicht nachfragen weil ich es insgeheim schon wußte was sie mir jetzt sagen wird. Dies war nun mehr als Beweis das man Energie fühlt. Sie setzte sich neben mich hin und dann diese Diagnose. Fr. Bruckner es tut mir leid, es war doch bösartig. Das war alles was sie gesagt hat. Ich traute meinen Ohren nicht. Ich konnte es nicht glauben, es war doch alles in Ordnung? Ich fühle mich doch gesund? Meine Gedanken kreisten zwischen „ Ich werde sterben und „ sie haben bestimmt die Befunde vertauscht. Mein Atem setzte aus, ich vergaß in dem Moment alles rundherum, nur Totenstille bahnt sich in mir. Nun kam er der Moment, ich schrie und weinte voller Verzweiflung, man möchte die Zeit zurück drehen, man möchte das alles nicht wahr ist. Aber die Realität klopfte immer wieder an und stach mir mitten ins Herz, sodass ich spürte das ich nicht in einem Traum war. Ich konnte es immer noch nicht glauben, so dann die Worte der Ärztin: Sie werden eine Chemotherapie brauchen! Der nächste Schlag ins Gesicht. Was so schlimm? dachte ich. Ich malte mir schon aus wie ich voller elend durch die Chemotherapie am Ende meines Lebens angelangt bin. Nein, ich sicher nicht. Ich brauche keine Chemotherapie, sie haben die Befunde vertauscht. Fr. Bruckner, sagte die Ärtztin. Sie haben Brustkrebs, Krebs !! es ist wahr. Schon langsam war mir klar der Traum wird noch länger dauern. Das schlimmste, als plötzlich meine kleine Tochter herein spazierte und sie völlig überfordert war mit all diesen Tränen und Gebrülle. Es war so als ob ich um mein Leben rufe. Ich hatte Angst, wie in einem Alptraum, ich schrie „Bitte weckt mich auf aus diesem Traum“ doch es kam nichts, nichts und niemand konnte mir sagen das alles nur ein böser Traum ist.
Wochenlang lebte ich in einem Alptraum und betete, dass ich endlich aufwache. Darüber könnte ich stundenlang schreiben, aber jetzt mal zur Hauptsache. Fazit: Ich hatte mir nie Zeit genommen die Signale meines Körpers wahr zu nehmen, und mir bewusst zu werden, wer ich wirklich bin und was ich eigentlich brauche.Nach all den Strapazen, den körperlichen und psychischen Belastungen wusste ich nicht mehr wo mir der Kopf steht. Ich hatte drei OPS, sechs Chemotherapien und 33 Bestrahlungen hinter mir. Das war das Einzige, das mir von der schulmedizinische Seite empfohlen wurde. Ich bin der Schulmedizin dankbar, besser gesagt, denen die mich betreut haben. Jedoch machte sich in mir das Bedürfnis breit andere Therapieformen begleitend zu probieren.
Ob wirklich jede Therapie oder jedes Produkt etwas gebracht haben, kann man nicht nachforschen aber ich möchte diese Erfahrung nicht missen. Ich habe sehr viel über mich selbst und meinen Körper gelernt.
Auf meiner Reha in St. Veit konnte ich mir meine Auszeit nehmen. Dort kam mir die Idee Musik mit Gesundheit zu verbinden und den Verein Musik für Leben zu gründen. Ja, die Musik im Leben gibt es schon, aber den „Unterstützungsverein nicht. Der Verein wurde im Herbst 2017 gegründet und konnte schon recht beachtlich wachsen. Derzeit haben wir 29 Mitglieder und Partner die das Projekt und die Musik unterstützen.